Personalentwicklung von A bis Z: Definition, Ziele und Umsetzung

Personalentwicklung ist ein klassischer Begriff aus dem Personalwesen. Er beschreibt die systematische Förderung von Mitarbeitern, um deren Kompetenzen und Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln, ihre Motivation zu steigern und sie optimal auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.  

In unserer schnelllebigen Arbeitswelt und angesichts des War for Talent ist es für Unternehmen wichtiger denn je, das volle Potenzial ihrer Mitarbeitenden auszuschöpfen.  

Doch was genau bedeutet das in der Praxis und welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen und Mitarbeiter?

Personalentwicklung Definition

Spricht man von Personalentwicklung als Definition, ist in der Regel ein strategischer und zukunftsorientierter Prozess, der die Kompetenzen und das Potenzial der Mitarbeiter eines Unternehmens kontinuierlich fördert und entwickelt. Alternativ wird häufig auch der englische Begriff „Human Resource Development“ verwendet.

Ziel der Personalentwicklung ist es, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens zu sichern.  

Das bedeutet konkret: Personalentwicklung fördert individuell jeden Mitarbeiter, um Wachstum und Innovation zu sichern, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten und die Mitarbeiterbindung zu stärken.

Warum ist Personalentwicklung so wichtig?

Die heutige Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel. Digitalisierung, Globalisierung und der demographische Wandel stellen Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen.  

Um diesen Herausforderungen zu meistern, benötigen Unternehmen qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die bereit sind, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Personalentwicklung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile:

1. Steigerung der Produktivität und Effizienz: Gut ausgebildete Mitarbeiter arbeiten effektiver und effizienter.
2. Verbesserte Qualität der Produkte und Dienstleistungen: Kompetente Mitarbeiter tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung bei.
3. Erhöhte Innovationskraft: Mitarbeiter, die sich weiterentwickeln, bringen neue Ideen und Impulse ein.
4. Stärkung der Arbeitgebermarke: Attraktive Entwicklungsmöglichkeiten wirken sich positiv auf das Employer Branding aus, ziehen qualifizierte Fachkräfte an und binden diese langfristig.
5. Verbessertes Betriebsklima: Personalentwicklung fördert die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit und trägt so zu einem positiven Arbeitsklima bei. 

Ziele der Personalentwicklung

Die Personalentwicklung verfolgt sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus Mitarbeitersicht verschiedene Ziele:

Ziele aus Sicht des Unternehmens

• Sicherung von Fachkräften: Durch gezielte Personalentwicklung wird sichergestellt, dass das Unternehmen auch in Zukunft über die benötigten Fachkräfte verfügt.
• Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: Kontinuierliche Weiterentwicklung ist essenziell, um im Wettbewerb bestehen zu können.
• Verbesserung der Kundenbindung: Zufriedene und kompetente Mitarbeiter tragen maßgeblich zur Kundenbindung bei.
• Sicherung von Wissensmanagements: Wissenstransfer und -sicherung innerhalb des Unternehmens.

Ziele aus Sicht der Mitarbeiter

• Verbesserte Karrierechancen durch den Erwerb neuer Fähigkeiten und Qualifikationen. 
• Wachsende Kompetenzen führen zu mehr Selbstvertrauen im Beruf 
• Erhöhte Motivation und Leistungsbereitschaft durch neue Herausforderungen und Lernmöglichkeiten. 
• Bessere Jobaussichten durch aktuelle Qualifikationen 

Aufgaben Personalentwicklung: Was macht ein Personalentwickler?

• Analyse des Personalentwicklungsbedarfs: Ermittlung des Qualifizierungsbedarfs im Unternehmen und bei den einzelnen Mitarbeitern.
• Entwicklung von Personalentwicklungskonzepten: Erstellung von strategischen und operativen Personalentwicklungsplänen.
• Planung und Durchführung von Personalentwicklungsmaßnahmen: Auswahl und Organisation von geeigneten Maßnahmen, wie z. B. Schulungen, Workshops, Coachings oder Traineeprogrammen.
• Auswahl und Betreuung von Trainern und Coaches: Sorgfältige Auswahl und Betreuung externer Dienstleister im Bereich der Personalentwicklung.
• Evaluation: Bewertung der Effektivität und Effizienz der durchgeführten Personalentwicklungsmaßnahmen.
• Budgetplanung und -kontrolle: Planung und Verwaltung des Budgets für die Personalentwicklung.

Prozess der Personalentwicklung

Der Prozess der Personalentwicklung lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen, die in einem Kreislauf immer wieder durchlaufen werden:

1. Bedarfsanalyse: Ermittlung des Entwicklungsbedarfs im Unternehmen und bei den Mitarbeitern.
2. Zielsetzung: Definition konkreter und messbarer Ziele für die Personalentwicklung.
3. Maßnahmenplanung: Auswahl geeigneter Personalentwicklungsmaßnahmen
4. Implementierung: Durchführung der geplanten Maßnahmen
5. Evaluation: Bewertung der Effektivität und Effizienz der Maßnahmen

Personalentwicklungsmaßnahmen

Es gibt eine Vielzahl von Personalentwicklungsmaßnahmen, die je nach Bedarf und Zielsetzung eingesetzt werden können. Grob lassen sie sich in folgende Kategorien einteilen: 

1. Berufsvorbereitende Maßnahmen: „Into the Job“ 

Diese Maßnahmen dienen dazu, neue Mitarbeiter an das Unternehmen und ihre Aufgaben heranzuführen. Dazu zählen: 

• Traineeprogramme 
• Praktika 
• Volontariate 

2. Maßnahmen am Arbeitsplatz: „On the Job“ 

Bei diesen Maßnahmen findet die Personalentwicklung direkt am Arbeitsplatz statt. 

• Job Rotation: Mitarbeiter lernen verschiedene Aufgabenbereiche kennen und erweitern so ihre Fähigkeiten und Erfahrungen. 
• Mentoring: erfahrene Mitarbeiter stehen neuen Kollegen als Mentoren zur Seite und unterstützen sie bei ihrer beruflichen Entwicklung. 
• Coaching: geschulte Coaches unterstützen Mitarbeiter bei der Lösung von Problemen und der Erreichung ihrer Ziele. 
• Delegation: durch die Übertragung von Verantwortung lernen Mitarbeiter eigenständiger zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen. 

3. Berufsbegleitende Maßnahmen: „Along the Job“ 

Diese Maßnahmen finden parallel zur eigentlichen Arbeitstätigkeit statt. Dazu zählen: 

• Seminare und Workshops 
• Konferenzen und Tagungen 
• E-Learning 
• Blended Learning: Kombination aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning. 

4. Maßnahmen mit Nähe zum Arbeitsplatz: „Near the Job“ 

Diese Maßnahmen finden zwar nicht direkt am Arbeitsplatz statt, stehen aber in engem Bezug zur aktuellen Tätigkeit. 

• Qualitätszirkel: Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen arbeiten gemeinsam an der Verbesserung von Prozessen und Produkten. 
• Lerninseln: spezielle Bereiche im Unternehmen, die zum Lernen und zum Austausch von Wissen einladen.

5. Maßnahmen abseits vom Arbeitsplatz: „Off the Job“ 

Diese Maßnahmen finden außerhalb des Unternehmens statt. Dazu zählen: 

• Berufsbegleitendes Studium 
• Duale Ausbildung in einem Ausbildungsberuf 
• Fernkurse oder Online-Studiengänge. 

Weitere Informationen zu den verschiedenen Personalentwicklungsmaßnahmen findest du in unserem Artikel Die Top-5 Maßnahmen der Personalentwicklung 

FAQ – Personalentwicklung