Mitarbeiterbindung: Die Top-5-Maßnahmen

Aktualisiert am: 5. Juli 2024

Was motiviert und bindet Mitarbeiter im Unternehmen? Jahrzehntelang hatte sich in den Köpfen von Unternehmern festgesetzt: Geld! Erst nach und nach spricht sich herum, dass dies nur sehr bedingt stimmt.…

Was motiviert und bindet Mitarbeiter im Unternehmen? Jahrzehntelang hatte sich in den Köpfen von Unternehmern festgesetzt: Geld! Erst nach und nach spricht sich herum, dass dies nur sehr bedingt stimmt. Mitarbeiterbindung ist viel komplexer. Auf welche Faktoren es heutzutage ankommt und welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen sollten, um ihre Mitarbeiter langfristig an ihr Unternehmen zu binden, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Mitarbeiterbindung-Maßnahme 1: Richtige Mitarbeiterführung

„Mitarbeiter kommen wegen des Jobs – und gehen wegen des Chefs“, ist ein alter Personalerwitz. Darin steckt leider eine Menge Wahrheit. Der Engagement-Index 2015 von Gallup hat jüngst untermauert, dass emotional nicht gebundene Mitarbeiter am häufigsten wegen ihres Vorgesetzten einen Jobwechsel erwägen (42 Prozent). Ein Viertel aller Befragten hat aus diesem Grund sogar schon seinen Arbeitsplatz gewechselt.

Wer beim Anblick des Chefs schon Bauchschmerzen bekommt, geht sicher nicht gerne zur Arbeit und wird sich auf absehbarer Zeit nach Alternativen umsehen. Damit es in Ihrem Unternehmen nicht soweit kommt, sollten Sie durch richtige Mitarbeiterführung eine angenehme, emotional positive Personalsituation schaffen. Neben der persönlichen Eignung als Führungsperson gibt es eine Reihe an Maßnahmen, welche die eigene Führungsqualität verbessern und damit die Mitarbeiterbindung fördern.

Dazu gehört in erster Linie eine offene, vertrauensvolle und respektvolle Kommunikationskultur. Führung heißt nicht nur Anweisungen geben, sondern auch auf Mitarbeiter einzugehen und deren Belange, Wünsche und Probleme zu respektieren. Gemäß dem Motto „Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus“ erfahren sie ebenfalls Respekt. Darüber hinaus spielt Feedback eine wichtige Rolle, um die Mitarbeitermotivation zu fördern. Anerkennende Worte bleiben im Alltag oft auf der Strecke, da Leistungen als selbstverständlich wahrgenommen werden. Auf Dauer schadet das der Mitarbeitermotivation und damit auch ihrer Bindung zum Unternehmen. Hat der Mitarbeiter hingegen das Gefühl, dass seine Arbeit wertgeschätzt wird, wird er sich als wichtiger Bestandteil des Unternehmens fühlen und sicher auch kommende Projekte motiviert in Angriff nehmen.

Mitarbeiterbindung-Maßnahme 2: Kreative und fordernde Arbeitsbedingungen

Es ist ein Irrglaube, dass sich Geld, Urlaube und Prämien als Allheilmittel zur Mitarbeitermotivation und -bindung eignen. Diesen Mythos haben mehrere Studien und Autoren mittlerweile widerlegt (u. a. Reinhard Sprengler in „Mythos Motivation“). Wenn vor allem wegen der Belohnung gearbeitet wird und nicht mehr um der Tätigkeit Willen selbst, verfehlt die Maßnahme ihren eigentlichen Zweck: Der Mitarbeiter verliert seine Begeisterung an der Arbeit und wird sich niemals emotional mit seinem Unternehmen identifizieren.

Weitaus effektiver als den Mitarbeitern ständig geldwerte Geschenke zu verabreichen, ist es daher, die Arbeitsbedingungen als solche zu optimieren. Dazu gehört in erster Linie, dass sich die Mitarbeiter kreativ in ihrer Arbeit entfalten können. Wer jeden Tag die gleiche Tätigkeit alleine im Büro ausübt, wird rasch den Spaß an der eigenen Arbeit verlieren. Daher: Geben Sie Ihren Mitarbeitern wechselnde, herausfordernde Arbeiten in einem attraktivem sozialen Umfeld! Arbeit in temporären Projektgruppen kann hier ein attraktives Modell mit erweitertem Handlungsspielraum für den einzelnen Mitarbeiter sein. Das gemeinsame Hinarbeiten auf ein Ziel fördert auch die soziale Integration der Mitarbeiter, was für die Attraktivität des Arbeitsplatzes und damit die Bindung zum Unternehmen ebenfalls entscheidend ist.

Mitarbeiterbindung-Maßnahme 3: Attraktives Arbeitsumfeld

Neben der Arbeit als solchen spielt natürlich auch das Drumherum eine wesentliche Rolle für die Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen. Firmen wie Apple, Google oder Facebook machen vor, wie es geht. Zwar fordern die Internetgiganten ihren Angestellten einiges ab, dafür lässt das Arbeitsumfeld aber auch kaum etwas zu wünschen übrig. Bereits morgens werden die Mitarbeiter vor ihrer Haustür vom firmeneigenen Shuttle-Bus abgeholt, der sie zum „Google-Campus“ oder „Facebook-Town“ bringt, wo dann wahlweise im Büro oder etwa auf der Dachterrasse bei Cappuccino gearbeitet wird. Fitnesszonen, Spiel- und Relaxbereiche bieten Möglichkeiten zum Ausspannen und Sammeln neuer Ideen. Man kann zum Arzt, Frisör, in die Reinigung oder das Auto waschen lassen, ohne auch nur einmal das Firmengelände zu verlassen.

Zugegeben, ganz so groß kann und muss ein mittelständisches Unternehmen natürlich nicht auffahren. Aber auch im Kleinen lässt sich das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter so verändern, dass sie gerne zur Arbeit gehen und sich emotional gebunden fühlen. Das fängt bereits mit einem kostenlosen Wasserspender oder einem guten Kaffeeautomat in der Küche an. Der kleine Innenhof kann durch entsprechende Bepflanzung und mit gemütlichen Sitzmöbeln zu einem attraktiven Rückzugsort werden. Aber auch soziales Engagement im Unternehmen – etwa eine angeschlossene Kinderbetreuung, ein Eltern-Kind-Büro oder ein Elder-Care-Service – steigern die Attraktivität als Arbeitgeber und fördern die Mitarbeiterbindung.

Mitarbeiterbindung-Maßnahme 4: Flexible Arbeitszeitmodelle

Flexibilität am Arbeitsplatz ist heute wichtiger denn je. Nicht nur Unternehmen wollen flexibel auf externe Faktoren reagieren, etwa saisonale Schwankungen und technische Trends, sondern auch Mitarbeiter verlangen, dass sich Arbeit und Arbeitszeit flexibel gestalten lassen. Das umfasst neben flexiblen Arbeitsmodellen, etwa Teilzeit und Gleitzeit, auch Elternzeitmodelle für Männer und Frauen. Wichtig hierbei ist, auch während der Elternzeit den Kontakt zu den Mitarbeitern zu halten und sich rechtzeitig um einen reibungslosen Wiedereinstieg zu kümmern. Andere Mitarbeiter sind womöglich weniger an Familienplanung als an einem Auslandsaufenthalt oder einem Sabbatical interessiert. Wer hier als Arbeitgeber auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Angestellten eingeht, beweist, dass ihm seine Mitarbeiter am Herzen liegen und kann sich einer stärkeren emotionalen Bindung gewiss sein.

Mitarbeiterbindung-Maßnahme 5: Förder- und Nachwuchsprogramme

Vor allem für die junge Generation der High Professionals spielen Weiterbildungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz eine wesentliche Rolle. Sie haben eine andere Vorstellung von Lernen und Arbeiten als Kollegen der älteren Generation. Die Nachwuchstalente von heute wollen nicht nur arbeiten, sondern sich dabei auch weiterentwickeln, Interessen vertiefen, Kenntnisse ausbauen und so die eigene Position auf dem Arbeitsmarkt ausbauen. Wenn Unternehmen Nachwuchskräfte gewinnen, motivieren und langfristig binden wollen, müssen sie ihre also Strategien zur Mitarbeiterbindung auf diesen Aspekt hin überprüfen. Wer den Bedürfnissen seiner jungen Mitarbeiter nicht nachkommt, hat schnell selbst das Nachsehen. Haben Mitarbeiter das Gefühl, dass sie sich im Unternehmen nicht weiterentwickeln können, werden sie sich woanders Möglichkeiten suchen – womöglich bei einem neuen Arbeitgeber.

Foto: flickr/Beverley Goodwin

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