5 Bausteine für ein ganzheitliches Talent-Management-Konzept

Aktualisiert am: 5. Juli 2024

Man muss kein Arbeitsmarktexperte sein, um zu erkennen: Der Fachkräftemangel ist keine vorübergehende Krise sondern die neue Realität der Arbeitswelt. Kamen früher auf eine freie Stelle zehn qualifizierte Bewerber, so…

Man muss kein Arbeitsmarktexperte sein, um zu erkennen: Der Fachkräftemangel ist keine vorübergehende Krise sondern die neue Realität der Arbeitswelt. Kamen früher auf eine freie Stelle zehn qualifizierte Bewerber, so ist es heute umgekehrt. Als Arbeitgeber ist es daher wichtiger denn je, schon jetzt an die Mitarbeiter von Morgen zu denken und rechtzeitig gute Talente ins Unternehmen zu holen. Mit anderen Worten: Wer sich im War for Talents behaupten will, braucht ein kluges Talent Management.

Gute Talente erkennen, fördern, binden

Talent Management wird oft mit Personalentwicklung gleichgesetzt, was allerdings nur die halbe Wahrheit ist. Talent Management vereint vielmehr alle personalpolitischen Maßnahmen miteinander: Mitarbeitersuche, Mitarbeiterförderung und Mitarbeiterbindung sollen nachhaltig und zielgerichtet miteinander verknüpft werden, um qualifizierte High Potentials zu gewinnen und wertvolles Know-How im Unternehmen zu erhalten.

Ein gutes Talent Management verfolgt also einen Ansatz, der drei Ziele – Talente erkennen, fördern und binden – berücksichtigt und systematisch aufeinander abstimmt. Hier sind fünf Bausteine für ein ganzheitliches Konzept.

Talent Management Baustein 1: Recruitingstrategien

Das ist natürlich das Top-Thema schlechthin: Wie schaffe ich es, die besten Talente auf dem Arbeitsmarkt aufzuspüren und für mich zu gewinnen? Die Generation Y hat hier die Spielregeln entscheidend verändert. Die junge Frauen und Männer zwischen 20 und 35 Jahren wollen nicht nur Karriere machen, sondern sich auch mit ihrer Arbeit identifizieren. Sie verlangen daher auch eine andere Ansprache bei der Arbeitsplatzsuche. Active Sourcing, Social Recruiting und Employer Branding sollten für eine moderne Recruitingstrategie selbstverständlich sein. Recruiting meint jedoch nicht nur Suche nach außen, sondern auch nach innen. Das heißt, internes Talent Relationship Management gewinnt zunehmend an Bedeutung, damit auch Potential, das bereits im Unternehmen ist, nicht verloren geht.

Talent Management Baustein 2: Skill- und Kompetenzmanagement

Erfolgreiches internes Talent Relationship Management basiert auf einem Austausch mit Ihren Mitarbeitern. Nur so erfahren Sie etwas über die Bedürfnisse der unterschiedlichen Gruppen, ihre beruflichen Erfahrungen und persönlichen Karrierewünsche. Ein wichtiges Instrument ist daher Kompetenz- und Skillmanagement. Es dient dazu, detaillierte Fähigkeitsprofile Ihrer Mitarbeiter zu gewinnen: Wer kann was besonders gut? Dies soll nicht nur die Mitarbeitermotivation fördern, sondern erleichtert auch internes Recruiting. Nach und nach erhalten Sie so einen Talent Pool, aus dem sie bei Bedarf schöpfen können.

Talent Management Baustein 3: Laufbahn- und Successionmanagement

Vorausschauende Nachfolgeplanung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um im War for Talents nicht unnötig unter Druck zu geraten. Gerade in personellen Schlüsselpositionen dürfen sich Unternehmen keine Engpässe erlauben. Also: Erkennen Sie mögliche Vakanzen frühzeitig, damit Sie genug Zeit haben, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Professionelle Risikoeinschätzungen können hier helfen. Einfacher und sicherer sind jedoch regelmäßige Mitarbeitergespräche: Reden Sie offen über Karrierewünsche und planen Sie gemeinsam die Laufbahn ihrer Angestellten.

Talent Management Baustein 4: Performance- und Compensation-Management

Workshops, Seminare oder E-Learning-Angebote sind eine feine Sache, um Ihre Mitarbeiter zu fördern und zu motivieren. Zu einem integrativen Talent-Management-Konzept zählt jedoch mehr, unter anderem ein funktionierendes Performance-Management-System. Dazu gehören Zielvereinbarungen, Erfolgskontrollen sowie ein Leistungsfeedback an Ihre Mitarbeiter. Honorieren Sie gute Leistungen und nehmen Sie weniger gute zum Anlass, gemeinsam über Verbesserungen nachzudenken. Apropos Honorar: Natürlich spielen auch materielle Reize eine Rolle. Ein leistungsgerechtes, transparentes Vergütungssystem ist ein ausschlaggebendes Kriterium, um Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten.

Talent Management Baustein 5: Wissensmanagement

Professionelles Wissensmanagement gehört zu einem unterschätzten Gebiet des Talent Managements, das von vielen Unternehmen immer noch vernachlässigt wird. Dabei liegt gerade im Wissen das wohl wichtigste Kapital in der Informationsgesellschaft. Verlässt ein Mitarbeiter Ihr Unternehmen, geht mit ihm immer auch ein Stück Know-How verloren. Unternehmen tuen also gut daran, den Zugang und Ausbau von Wissen zu fördern, sei es durch firmeneigene Portale, Datenbanken oder Dokumentationen. Das erleichtert nicht nur interne Workflows, sondern kann auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im War for Talents sein.

Foto: flickr/Martin Brigden

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