Online-Bewerbungsgespräch: 6 Tipps für Recruiter

Aktualisiert am: 2. April 2024

Das perfekte digitale Vorstellungsgespräch: So klappts Videointerviews sind heutzutage mit den meisten Geräten möglich. Handys, Laptops und Tablets sind mittlerweile durch die Bank mit Kamera und Mikrofon ausgestattet. Eine gute…

Das perfekte digitale Vorstellungsgespräch: So klappts

Videointerviews sind heutzutage mit den meisten Geräten möglich. Handys, Laptops und Tablets sind mittlerweile durch die Bank mit Kamera und Mikrofon ausgestattet. Eine gute technische Ausstattung ist für ein gelungenes digitales Vorstellungsgespräch aber nur die halbe Miete.

Videointerviews sind anders als analoge Vorstellungsgespräche

Wichtig ist auch, dass Sie Ihre Bewerber gut durchs Jobinterview lotsen. Denn ein digitales Vorstellungsgespräch ist etwas vollkommen anderes als ein analoges Jobinterview. Statt sich direkt gegenüber zu sitzen und sich in die Augen zu schauen, findet im digitalen Vorstellungsgespräch zum Beispiel kein direkter Blickkontakt statt. Um diesen zu simulieren, müssten Sie direkt in die Kamera Ihres Laptops schauen. Aber das tun Sie natürlich nicht. Dann würden Ihnen schließlich die Reaktionen des Talents entgehen. Also blicken Sie auf den Monitor, um Ihr Gegenüber zu sehen. Auf dieses kann das allerdings wirken, als sähen Sie an ihm vorbei.

Diese Gesprächssituation ist viel anstrengender und auch verwirrender als ein echtes Gespräch, wie Neurologen herausgefunden haben. Sehen wir uns direkt an, ist unser Gehirn darauf trainiert, die Emotionen des Gegenübers zu erkennen, zu verarbeiten und sekundenschnell darauf zu reagieren. In einem digitalen Vorstellungsgespräch lassen sich viele Emotionen hingegen wegen des fehlenden Blickkontakts nicht immer eindeutig einordnen.

Geben Sie Ihrem Gesprächspartner Sicherheit

Das kann Gedanken darüber auslösen, was der Gesichtsausdruck des anderen wohl bedeutet und vom eigentlichen Vorstellungsgespräch ablenken. Damit das nicht passiert, muss sich das Talent umso mehr auf das Jobinterview konzentrieren. Hinzu kommt, dass es vielleicht ohnehin nervös ist. Das macht die ganze Angelegenheit gerade für den Bewerber sehr anstrengend. Sie haben es als Recruiter aber in der Hand, Ihrem Gegenüber mehr Sicherheit, Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln. Das hilft Ihnen wiederum. Wenn Ihr Interviewpartner entspannter ist, können Sie sich auch viel besser kennenlernen. Das macht Ihnen Ihre spätere Entscheidung etwas leichter. Die folgenden Tipps helfen dabei.

Tipps für das Videointerview

  1. Sorgen Sie für eine ausreichende Beleuchtung.
  2. Achten Sie auf die richtige Gesprächsetikette.
  3. Vermeiden Sie vorschnelle Urteile über das Hintergrundbild Ihres Gegenübers.
  4. Positionieren Sie Ihre Kamera auf Augenhöhe.
  5. Bauen Sie kurze Entspannungsphasen ein.
  6. Üben Sie im Vorfeld den richtigen Umgang mit der Technik.

Gute Beleuchtung

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Damit Ihr Gegenüber Ihre Mimik und Gestik immer bestmöglich deuten kann, sollten Sie auf eine gute Beleuchtung Ihres Gesichts während des Gesprächs achten. Als Lichtquelle reicht eine Schreibtisch- oder eine Ringlampe, die Sie einfach auf Ihren Laptop klemmen, vollkommen aus. Richten Sie diese so auf sich, dass Sie gut zu sehen sind, ohne sich aber selbst zu blenden. Sie wollen Ihr Gegenüber ja auch gut erkennen können.  

An einem sonnigen Tag reicht auch das pure Sonnenlicht aus, wenn Sie in einem lichtdurchfluteten Raum sitzen. Achten Sie aber unbedingt darauf, nicht mit dem Rücken vor einem Fenster Platz zu nehmen. Dann sieht Ihr Gegenüber von Ihrem Antlitz nämlich rein gar nichts mehr, weil Ihr Gesicht wegen des hellen Hintergrunds vollkommen mit Schatten bedeckt ist.

Die richtige Etikette während des Gesprächs

Wichtig ist außerdem, dass Sie während des Gesprächs auf die Etikette achten. Gerade, wenn Sie sie aktuell im Homeoffice mit Familienanschluss arbeiten, sollten Sie sicherstellen, dass es während der Unterhaltung zu keiner unvorhergesehenen Störung durch hereinplatzende Familienmitglieder kommt. Das lenkt Sie und Ihr Gegenüber nur unnötig ab und verschärft dessen Nervosität im schlimmsten Fall.

Wichtig ist auch, dass Ihre Kamera die ganze Zeit eingeschaltet bleibt und Ihr Mikrofon ebenfalls. Schalten Sie Bild und Ton immer wieder ein und aus, kann auch das zu unschönen Störungen führen, die den Gesprächsfluss beeinträchtigen.

Vorsicht vor vorschnellem Urteilen

Apropos Kamera einschalten: Ein digitales Vorstellungsgespräch kann Ihnen ungewohnte Einblicke in das private Umfeld eines Kandidaten verschaffen. Sie sehen, wie der Raum ausgestattet ist, in dem er sitzt. Machen Sie sich bewusst, dass es durchaus einen Einfluss auf Ihr Urteil haben kann, wenn ein junges Talent zum Beispiel vor einem biederen Mobiliar der Marke Eiche rustikal sitzt.

Vielleicht sieht es im Hintergrund auch ziemlich unordentlich und unaufgeräumt aus. Auch das kann Ihr Urteil trüben. Versuchen Sie sich davon freizumachen und den Bewerber nur danach zu bewerten, was Sie von ihm als Person sehen und hören. In einem analogen Vorstellungsgespräch hätten Sie auch keine Einblicke in das private Interieur eines Talents, das vielleicht gerade im Wohnzimmer seiner Oma sitzt oder bei einem Freund, der es mit der Ordnung nicht so genau nimmt. Empfehlen Sie Talenten am besten bereits vor dem Gespräch, einen virtuellen Hintergrund zu nutzen – so können Sie gar nicht in die Falle unbewusster Vorurteile tappen.

Reden Sie auf Augenhöhe mit dem Bewerber

Falls Sie während des digitalen Vorstellungsgesprächs an Ihrem Laptop arbeiten, dürften Sie von oben auf das Display herabschauen. Im Jobinterview kann das einschüchternd wirken. Achten Sie daher darauf, die Kamera ihres Computers während des Jobinterviews auf Augenhöhe zu platzieren. Dazu gibt es Laptopständer, die einfach auf den Schreibtisch gestellt werden können. Es reicht aber auch, ein dickes Buch unter Ihr Gerät zu legen.

Virtueller Rundgang durchs Unternehmen

Um vorschnelle Ermüdungserscheinungen des Talents wegen des erhöhten Konzentrationslevels im digitalen Vorstellungsgespräch zu verhindern, sollten Sie kein klassisches Frage-Antwort-Pingpong mit dem Bewerber spielen. Bauen Sie lieber Phasen ein, in denen sich dieser immer mal wieder zurücklehnen und durchatmen kann.

Zeigen Sie Ihm via Screensharingfunktion zum Beispiel Ihr neuestes Recruiting-Video. Falls Sie das digitale Vorstellungsgespräch in Ihrem Unternehmen führen, können Sie das Talent auch zu einem virtuellen Unternehmensrundgang einladen. Führen Sie den Bewerber mit ihrem Tablet durch Büros, durch die Kantine, zeigen Sie Besprechungsräume und Ihre tolle Außenterrasse. Sie werden hinterher ganz sicher in ein begeistertes Gesicht schauen.

Technik-Check vor dem digitalen Vorstellungsgespräch, nicht währenddessen

Wichtig ist außerdem: Nicht zuletzt sollte mit der Technik alles klappen. Insofern empfiehlt es sich, Ihr Video-Conferencing-System erst vollständig kennenzulernen, bevor es bei einem Bewerber zum Einsatz kommt. Denn es stört den Gesprächsfluss ungemein, wenn der Gesprächsleiter immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen hat und abgelenkt ist, weil er nicht weiß, wie das Tool zu bedienen ist. Durch eine Probe im Vorfeld gewinnen Sie Sicherheit und gehen optimal vorbereitet in das Gespräch.

Aber warum sollten wir überhaupt auf Videointerviews setzen? Dies sind einige Vor- und Nachteile der digitalen Variante:

Die Vorteile des digitalen Vorstellungsgesprächs

Zu Beginn der Coronapandemie empfanden viele Recruiter virtuelle Jobinterviews eher als notwendiges Übel. Es ging halt nicht anders! Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und das digitale Vorstellungsgespräch hat sich als fester Bestandteil des Recruitings etabliert. Kein Wunder, denn nach einer gewissen Gewöhnungsphase haben Personalsuchende die Vorteile des digitalen Vorstellungsgesprächs sehr zu schätzen gelernt und wollen diese nicht mehr missen:

  • Wegfallende Anfahrtszeiten: Talente müssen nicht mehr kilometerweit zu einem Vorstellungsgespräch anreisen. Das spart Zeit, ist komfortabel und zahlt direkt auf eine bessere Candidate Experience ein.
  • Kostenreduktion: Arbeitgeber schonen außerdem mit digitalen Vorstellungsgesprächen ihr Budget, da sie die Reisekosten von Kandidaten nicht mehr ersetzen müssen.
  • Zeitersparnis: Ein digitales Vorstellungsgespräch lässt sich schnell und einfach aufsetzen – es muss kein Raum gebucht und vorbereitet und hinterher wieder aufgeräumt werden.
  • Employer Branding: Nicht zuletzt zeigen Arbeitgeber mit einem gut vorbereiteten digitalen Vorstellungsgespräch, dass sie im Digitalzeitalter angekommen sind und sich mit der neuesten Technik auskennen. So stärken sie ihre Arbeitgebermarke.

Mit der Bewerbermanagement-Software von softgarden können Sie Videointerviews direkt aus der Bewerberverwaltung heraus planen und durchführen.

Die Nachteile des digitalen Vorstellungsgesprächs

So sehr die Vorteile des digitalen Vorstellungsgespräches überwiegen – es gibt auch einige Nachteile. Diese ergeben sich vor allem aus dem Einsatz der falschen Technik. Wenn Sie zum Beispiel ein Videokonferenzsystem nutzen, das nicht dediziert für das Bewerbermanagement entwickelt wurde, entgehen Ihnen ein paar wirklich hilfreiche Funktionen.

Diese sind zum Beispiel:

Zeitversetzte Jobinterviews: Zeitversetzte digitale Vorstellungsgespräche sind vor allem für Bewerber interessant, die auf einem anderen Kontinent arbeiten und sich in einer anderen Zeitzone aufhalten. Aber auch für die vielen Bewerber, die im Schichtsystem arbeiten und somit tagsüber oft schlecht erreichbar sind. Ihnen senden Sie einfach Ihre Fragen per Video zu und die Bewerber antworten per Video. So erhalten Sie einen lebensnahen Eindruck vom Kandidaten, auch wenn Sie ihn nicht live interviewen können.

Mobiles Videointerview: Bieten Sie Kandidaten an, auch von mobilen Endgeräten am Videointerview teilzunehmen und senden sie Ihnen den Einwahllink zum Video-Interview direkt auf ihr mobiles Gerät. Gerade die sehr mobilaffine jüngere Generation schätzt das sehr.

Fazit: Mit der richtigen Technik und der richtigen Vorbereitung zum Erfolg

Unser Fazit: Wenn Sie das digitale Vorstellungsgespräch richtig vorbereiten und nichts dem Zufall überlassen, werden Sie bei Ihren Bewerbern punkten – soviel steht fest. Das setzt allerdings zum einen die richtige technische Ausstattung voraus. Zum anderen sollten Sie als Recruiter das Zepter in die Hand nehmen und das Talent strukturiert und gezielt durch das digitale Vorstellungsgespräch lotsen. Kleiner Tipp: Beherzigen Sie dazu nicht nur selbst die oben genannten Tipps, sondern teilen Sie diese auch vorab mit dem Bewerber. Wie wäre es mit einer Checkliste, die sie ihm zukommen lassen? Sagen Sie ihm in dieser, wie er sich am besten vor dem Laptop platziert und sich auf das Gespräch vorbereitet. Und dass er sein Equipment vorher noch einmal testen sollte, bevor es losgeht. Umso entspannter dürfte das digitale Vorstellungsgespräch stattfinden und Sie lernen einander in ruhiger Atmosphäre kennen. Mission accomplished.

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