Qualifizierte Mitarbeiter für offene Stellen zu finden, ist harte Arbeit. Nicht nur, dass Sie aus allen Bewerbern den perfekten Kandidaten herausfinden müssen, nein!. Dieser muss gleichzeitig auch davon überzeugt sein, dass Sie der perfekte Arbeitgeber für ihn sind.
Wie das geht? Jedenfalls nicht, wenn Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
1. Ausschließliche Nutzung der allgemeinen Jobportale
Auf großen Jobbörsen erreichen Sie einen breiten Kreis potenzieller Bewerber. Doch das ist nicht unbedingt ein Vorteil. Die Kandidaten wissen, dass Sie als Arbeitgeber zahlreiche Bewerbungen erhalten. Die Befürchtung in der Masse unterzugehen, kann entmutigen und dazu führen, dass sich geeignete Kandidaten überhaupt nicht bewerben, weil sie ihre Chancen nicht einschätzen können. Ein weiterer Nachteil: Große Portale kategorisieren Stellenausschreibungen meist unter sehr breiten Überbegriffen. Wie können Sie also sicherstellen, dass Ihre Stellenanzeigen tatsächlich die Kandidaten erreicht, die Sie ansprechen wollen?
Ersparen Sie sich Zeit und Arbeit, ungeeignete Bewerbungen auszusortieren und veröffentlichen Sie offene Stellen in branchenspezifischen Netzwerken und Jobbörsen. Gehen Sie gezielt die Kandidaten an, die Sie mit Ihrem Job-Angebot erreichen möchten.
2. Anonymität
In der Stellenausschreibung sollte klar werden, um welches Unternehmen es sich handelt und wer in Personalfragen den sprichwörtlichen Hut auf hat. Zeigen Sie Gesicht! Wer ist der Ansprechpartner, der zukünftige Chef? Und noch besser: Gibt es eine Karriereseite, die Ihren Bewerbern Einblicke in die Arbeitsatmosphäre und auf die zukünftigen Kollegen gewährt?
3. Social Media? Nein, danke!
Ihre Internetpräsenz ist Ihre Visitenkarte, Ihre Bewerbungsunterlagen, mit denen Sie sich um die Stelle des perfekten Arbeitgebers bewerben. Schlaue Bewerber holen vor einer Bewerbung Informationen über das Unternehmen ein. Wenn die Google-Suche keine Inhalte liefert, woher soll der Bewerber wissen, ob der Job der richtige und das Unternehmen überhaupt der geeignete Arbeitsplatz für ihn ist?
Mindestens genauso wichtig: Potenzielle Kandidaten googlen nicht nur das Unternehmen, sondern suchen auch nach Informationen über ihre zukünftigen Kollegen. Wenn ein Bewerber in Netzwerken wie LinkedIn, Xing, Facebook oder Twitter unvollständige oder gar keine Mitarbeiterprofile findet, wird es für ihn schwierig einzuschätzen, wie gut – oder weniger gut – er zu seinen künftigen Arbeitskollegen passt.
Schaffen Sie so viele Inhalte wie möglich, egal ob zu Ihrem Unternehmen oder zu der Branche, in der Sie tätig sind! Regen Sie Ihre Mitarbeitern an, sich auf Portalen wie Xing oder LinkedIn anzumelden oder ihre Profile auf dem neuesten Stand zu halten. Animieren Sie sie dazu, fleißig über ihren Job oder das Unternehmen zu twittern und Inhalte auf dem Unternehmensblog oder anderen Webseiten zu posten.
4. Eierlegende Wollmilchsau, wo bist du?
Bevor Sie unrealistisch hohe Anforderungen an Ihre Kandidaten stellen, überlegen Sie, ob verhandlungssichere Mandarin-Kenntnisse oder langjährige Programmier-Erfahrung tatsächlich notwendig für den ausgeschriebenen Job sind. Konzentrieren Sie sich lieber auf die für den Job essenziellen Voraussetzungen, z. B. Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit. Diese können weniger leicht erlernt werden, als spezielle Fertigkeiten. Bringen Ihre Kandidaten dann zusätzliche Qualifikationen mit: umso besser!
5. Me, myself and I
Wie Sie im Bewerbungsprozess mit Kandidaten umgehen, beeinflusst deren Karriere in Ihrem Unternehmen von Beginn an. Wer bereits vor Antritt der Beschäftigung einen negativen Eindruck des Arbeitgebers erhält, entwickelt keine positive Unternehmensbindung. Wagen Sie daher einen Blick über den Tellerrand und gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Kandidaten ein. Das gilt insbesondere in Sachen Kommunikation – vor wie auch nach dem Bewerbungsgespräch. Besonders qualifizierte Bewerber haben die Wahl bei der Entscheidung für den Arbeitgeber – eine zeitnahe und wertschätzende Reaktion auf die Bewerbung ist deswegen ausschlaggebend. Ein Kandidat ist nicht geeignet für Ihren Job? Das kommt vor, aber lassen Sie den Bewerber nicht in der Ungewissheit. Auch eine zeitgerechte Absage sendet positive Signale und hinterlässt ein professionelles Unternehmensbild.
Nicht nur wer einen Job sucht, muss Arbeit investieren. Auf Unternehmensseite ist genauso Anstrengung gefordert, um den geeignetsten Kandidaten für sich zu gewinnen. Qualifizierte Arbeitskräfte werden immer die Wahl haben. Sie müssen als Arbeitgeber aktiv werden, damit sich die besten Kandidaten letztendlich auch für Sie entscheiden. Falls Sie das nicht wollen, hier finden Sie hier 6 weitere Wege, Kandidaten zu verschrecken.
Foto: flickr/camshafter